Der Laufner Blauburgunder
Das Museum Laufental hegt und pflegt seit 2004 den letzten Rebberg auf dem Gemeindebann der Stadt Laufen. Der Museumswein übernahm den Rebberg am Rebenhöhenweg von Herrn Markus Philipp, dem früheren Bauverwalter der Stadt Laufen. Dieser bekam von Grundstückbesitzer Roland Henz, Laufen, im Jahre 1985 die Einwilligung, auf der steilen Parzelle 200 Rebstöcke zu pflanzen.
Nach der Übernahme des Rebbergs durch das Museum sorgte das ehemalige Vorstandsmitglied und Hobby-Winzer Rolf Bolliger während vielen Jahren mit Enthusiasmus für das gute Gedeihen der Blauburgunder-Reben. Heute kümmert sich ein ehrenamtliches Team um den Rebberg. Aus den Laufner Trauben entsteht bei der Firma Weinbau Gschwind in Therwil der Laufentaler Museumswein. Pro Jahr werden rund 150-200 Flaschen Wein abgefüllt.
Für das Museum stellen die Einnahmen aus dem Weinverkauf eine wichtige Einnahmequelle dar. Mit dem Kauf des Museumsweins gönnen Sie sich nicht nur eine einheimische und genussvolle Rarität, sondern unterstützen gleichzeitig eine der wichtigsten kulturellen Institutionen des Laufentals.
Rebenschnitt Februar 2020 Peter Hänggi
Rebenschnitt Februar 2020 Peter Hueber
Artikel im Wochenblatt 18. Juni 2020
Weinlese 2020
Der Korkenzieher und seine Geschichte
Bevor der Korkenzieher erfunden werden konnte, mussten erst Flaschen und Kork hergestellt und miteinander in Verbindung gebracht werden.
Um 1500 vor Christus kamen gläserne Hohlgefässe auf, vermutlich erstmals in Ägypten. Man füllte Stoffsäcklein mit Sand, tauchte diese in flüssige Glasmasse und durch Drehen und Walzen erhielt man die gewünschte Form. Das Säcklein verbrannte, der Sand konnte nach der Fertigstellung der Flasche ausgeschüttet werden.
Um das 1. Jh. vor Christus kam das Glasblasen in Syrien auf und verbreitete sich schnell über das ganze römische Reich. Erst im Mittelalter setzte sich die Glasflasche auch nördlich der Alpen durch. Meist wurden die Weine nur in Fässern gelagert und in irdenen oder gläsernen Krügen auf den Tisch gebracht.
Im 17.Jh. begann man Glasflaschen für die Weinlagerung zu verwenden.
Die Römer kannten bereits den Korken als Flaschenverschluss, doch geriet er wieder in Vergessenheit. Früher verschloss man Weingefässe mit wachsdurchtränkten Stoffpfropfen, Lederstopfen, Wachs oder Siegellack. Später kamen Glasstöpsel und Belikapseln dazu.
Die ersten schriftlichen Erwähnungen über Korkzapfen in unseren Breitengraden stammen aus der Mitte des 16.Jh. Zu Beginn ragten die Korken noch aus der Flasche, sodass man sie mit blosser Hand herausziehen konnte.
Der Korkenzieher wurde vermutlich von Soldaten erfunden. Um das Jahr 1630 war es üblich, mit einem ein- oder zweigewindigen Borer die verklemmten Kugeln, Ladestöcke und Pfropfen aus den Läufen der Vorderlader herauszuziehen. Das gleiche Prinzip wie beim Korkenzieher.
Das erste Patent meldete 1795 der englische Pfarrer Samuel Henshall aus Oxford an. Sein Stangenkorkenzieher mit Rundgewinde, Schaft und Holzgriff mit Bürste ist noch heute in Gebrauch.
1802 entwickelte Edward Thomason aus Birmingham ein Werkzeug mit zwei ineinander verschränkten Spindeln. Der Brite Marshall Wier soll 1884 eine ziehharmonikaähnliche Hebelkonstruktion erfunden
haben. In Frankreich wurden solche Korkenzieher in den 1920er-Jahren unter dem Namen Zig-Zag vermarktet.
Der Deutsche Karl Wienke erfand das bis heute in der Gastronomie gebräuchliche Kellnermesser. Den Griff des Werkzeugs, das ähnlich wie ein Taschenmesser zusammenklappbar ist, stützt man beim
Heraushebeln des Korkens am Rand der Flaschenöffnung ab. 1930 meldete der US-Amerikaner Dominick Rosati einen zweiarmigen Korkenzieher zum Patent an, dessen Hebel beim Eindrehen der Spindel in
den Korken hochfahren.
1979 schließlich entwarf der Ingenieur Herbert Allen aus Houston im US-Bundesstaat Texas den Screwpull, mit einer dünnen, teflonbeschichteten Spindel. Außerdem entwickelte er eine Hebelmechanik,
die den Kraftaufwand reduziert.
Quellenangaben: Sonderdruck Vom Räbberg in d Fläsche, Museum Laufental 2005
Geöffnet jeden Sonntag von 13 bis 17 Uhr, ausser Weihnachten, Neujahr, Ostern, Pfingsten und den Sommerferien.
Helye-Platz 2, 4242 Laufen
Telefon +41 61 761 41 89 (combox)
Alternativ: 076 464 24 84
info@museum-laufental.ch
Der Eintritt ist gratis.
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